Romano Guardini Online Konkordanz
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wird zu Gebet: Herr, in Deinem Namen, in Deiner Gnade beginne ich den Tag. Er soll ein Werk für Dich sein!
Das ist die heilige Stunde des Morgens. Das Leben erwacht. Neu seines Daseins inne, bringt es Gott den Dank des Geschaffenseins dar. Es wendet sich dem Tagewerk zu, bereit, es in Gottes Kraft und für Ihn zu vollbringen.
Von der ersten Stunde des Tages hängt viel für seinen Verlauf ab. Sie ist sein Anfang. Man kann ihn auch ohne richtigen Anfang beginnen, gedankenlos in ihn hineingleiten. Das ist dann überhaupt kein richtiger Tag, sondern ein Fetzen Zeit, ohne Form noch Angesicht. Ein Tag ist aber ein Weg; der will Richtung. Ein Tag ist ein Werk; das fordert klaren Willen.
Richtung und Willen und klares, zu Gott schauendes Antlitz - das alles gibt der recht gelebte Morgen.

Der Abend
Auch er hat sein Geheimnis. Der Tag geht zu Ende; der Mensch rüstet sich, in das Schweigen des Schlafes einzugehen. Der Morgen war vom Kraftgefühl

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