Romano Guardini Online Konkordanz
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andere gab, da dachte ich, ich könne dabeisein, und es müßte schön sein, ohne allen besonderen Anlaß, ohne Fragen, Schwierigkeiten, u.s.w. einmal bei Dir zusammen zu sein. Und so frage ich an, ob es am 25. / 26. Juni (Samstag Sonntag) wohl gehen könne?
Ich möchte noch einmal besonders sagen, daß es weder ein besonderer Anlaß, noch eine Schwierigkeit, noch etwas von den alten Dingen ist. Es ist alles sehr schön geworden. Ihr Weg geht sehr rein und schön ins Tiefe und Ruhige, und ich bin sicher, daß einmal in der Form einer klaren und stillen Erfüllung, der letzte Schritt kommt. Jetzt ists nur der herzliche Wunsch, Dich zu grüßen, und einmal die liebe, stille Welt zu sehen, die die Deine ist, und die - trotz aller Lehrerkamele u.s.w. - doch so schön ist.
Ich hatte gedacht, es könne so sein: Wir sind Freitag abend in München, und kommen gegen Mittag am Samstag zu Dir. Am Abend würde sie nach Memmingen zurück, und am Sonntag im Lauf des Vormittag wieder herauskommen. Am Nachmittag könnten wir vielleicht - wir alle, M. B.*971 selbstverständlich mit - eine Autofahrt machen; etwa auswärts essen, damit M. B. keine Arbeit hat, und am Abend führe Fr. K. entweder nach Memmingen oder nach München zurück.
Ich könnte dann vielleicht noch am Montag bleiben und am Dienstag weiterfahren, da ich gern allerlei mit Dir besprechen möchte.
Das ist so der Gedanke. Alles »Technische« würden wir schon ordnen. Wegen der Küche dürfte M. B. keine Sorge haben. Wie sie es macht, ists vortrefflich. Falls sie etwas brauchen sollte, bringen wir es mit. Und was Fr. K. angeht, so kommt sie ihr mit warmer Sympathie entgegen. Sie dürfte keinerlei Sorge haben, im Gegenteil.
Nun schreibe mir bitte, was Du denkst.
Falls es Dir den Samstag entlastet, bin ich gern bereit schon jetzt die Predigt für den Sonntag zu übernehmen. Sehr gern.
Hier ists schön und still. Ich bin fest in der Arbeit an meinem Dantekolleg, das ja einmal ein Buch werden soll.*972

971 Weigers Haushälterin Mina Bärtle.
972 Vorlesungsankündigung WS 1932/33: Das Wesen des Christentums nach dem Bewußtsein des Neuen Testaments, Montag 19-20 Uhr; Die religiöse Existenz in Dantes ­Gött­licher Komödie, Dienstag und Freitag 19-20 Uhr; Religionsphilosophisches Seminar (Das Religiöse bei Shakespeare, in noch zu bestimmender Abgrenzung), Donnerstag 18-20 Uhr (M 380). - Zu Dante veröffentlichte Guardini viele Einzelbetrachtungen; ­Mercker verzeichnet 28 Titel.

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