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»Wesen des Protestantism.« geschrieben.) Ferner, da ich nun einmal dran bin, ebenders.: Lehre v. d. Idee, Bd 1 der Philosophie d. Christentums, d. h. der »Metaphysik der hl. Schrift«. Selbige Lehre v. d. Idee ist die »Lehre v. d. Weisheit« d. hl. Schrift und ihre Geschichte in der Gesch. d. Philosophie. Weiter, wiederum, Tissot*39. Ich lese ihn eben noch. Es ist ein herrliches Buch. Ich selbst bin eben in einer kritischen Periode. Gewaltsam drängen aus allen Seiten die Gedanken zum System, und ich hab' erst Ruhe, wenns gefügt ist: das philosophische, theologische; sei's auch nur in den Grundlinien. Eben bin ich beschäftigt mit der metaphysischen Grundlage des Katholizismus. Ich glaube, daß »Kathol.« als »Harmonische Einheit der Gegensätze«*40, i. e. Allseitigkeit im Wesen des Seienden gegeben, sein Seinsgesetz (die ontol. Kategorie der »Einheit«) ist. Demnach ist Kathol. die Relig., d. h. die allein das ganze, allseit. Sein mit dem allseit. Gott vereinigende allseitige Verbindung (religatio). Wär' ein solcher Nachweis nicht herrlich? Das ist die Grundlage für alles andere. Die Ideen der Substanz, an der ich wieder laboriere, des Ich, Gottes, der Welt, der Idee, des Kunstwerks ? geben die Angelpunkte des philos. Systems. Die Idee d. ad Deum, zur übernat. Vollendg geschaffenen Natur, die aber gefallen ist, der Trinität; des erlösenden Gottessohnes und vollendenden Geistes; alles zusammenlaufend in der der Eucharistie (dem Brennpunkt d. Heilswerkes) konstruieren das dogmat. System. Was sagst Du zu einem theol. System, das ganz auf d. Idee d. Eucharistie aufbaut? - 39 Vgl. Br. 1. 40 Seit 1905 arbeitete Guardini mit Neundörfer an einer Gegensatzlehre; die erste Fassung erschien als: Gegensatz und Gegensätze, Freiburg 1914, die endgültige hieß: Der Gegensatz. Versuche zu einer Philosophie des Lebendig-Konkreten, Mainz (Grünewald) 1925. | ||
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