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Da verstehen wir gut, wie die Kirche es zum Gleichnis und Träger des göttlichen Lebens, der Gnade, gemacht hat. Aus der Taufe sind wir einst als neue Menschen hervorgegangen, „aus Wasser und Geist geboren“ (Joh 3,5), nachdem der alte Mensch darin untergegangen, gestorben war. Mit „heiligem Wasser“, Weih-Wasser, benetzen wir im Kreuzzeichen Stirn und Brust, Schulter und Schulter, mit dem Ur-Element, dem Klaren, Schlichten, Fruchtbaren und Rätselhaften; das Sinnbild und Mittel des übernatürlichen Lebenselementes, der Gnade, ist. In der Weihe hat die Kirche das Wasser „rein“ gemacht, rein von den dunklen Gewalten, die in ihm schlummern. Das ist kein leeres Wort. Wer innerlich wach ist, hat ihn gewiß schon einmal empfunden, den Zauber der Naturgewalt, die sich aus dem Wasser erheben kann. Aber ist es bloß Natur-Gewalt? Nicht etwas Dunkles, Außer-Natürliches? In der Natur, in all ihrem Reichen und Schönen ist auch das Böse, das Dämonische. In der seelenverstumpfenden Stadt hat der Mensch dafür oft keinen Sinn mehr; aber die Kirche weiß darum und „reinigt“ deshalb das Wasser von allem Widergöttlichen; „weiht“ es und bittet Gott, daß Er es zum Mittel seiner Gnadenkraft mache. | ||
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