Treffernummer:

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Aber nur innerhalb ihrer. Doch hier, beim Worte Christi, steht ja das Gebot am Anfang! Man könnte auch denken, geboten sei, den Gotteswillen ins Innere aufzunehmen; aus dem Willen Gottes zu leben, wie aus dem eigenen, und alles da hinein zu werfen, „das ganze Herz, die ganze Seele, alle Kräfte“. Damit wäre also „Dienst“ gemeint, bis in die letzte Treue und Aufopferung, und das wäre wieder zu verstehen. Aber das würde noch nicht Liebe sein. Liebe bedeutet, daß das, was getan wird, aus jenem Geheimnis der Einheit heraus getan werde, welches nur in der geschehenen Begegnung entspringt. In jener Begegnung, die eben Liebesbegegnung ist; worin Person zu Person in solcher Weise kommt, und durch welche eine Wertgestalt von der anderen in solcher Weise empfunden wird, daß Nerv und Herz und Geist nicht anders können, als hinstreben, wissend, daß drüben „alles“ ist. Nicht daß der Wille getan wird, ist schon Liebe, sondern daß er aus solcher Einheit heraus getan werde. Aber wie kann das geboten werden? Es ist wohl doch so, daß am Anfang tatsächlich die Liebesgabe steht; das Liebesgebot hingegen erst innerhalb der Gabe auftaucht, und das Ganze eigentlich so lautet: „Vernimm im Glauben, daß Gott dir bereits begegnet, und die Liebe dir geschenkt ist. Vernimm im Glauben, daß das Verborgene deiner Seele, ohne daß du es weißt, bereits in Liebesbewegung zu Gott hin steht, von ihm gerufen und gezogen. Das Gebot nun bedeutet, daß du dich im Glauben auf diese Bewegung stellest, von der du im offenen Erfahren noch nichts weißt. Du sollst es auf sie hin wagen; und wenn dafür die Zeit kommt, wirst du das, was du in der Ferne der Innerlichkeit schon hattest, in der Nähe des Bewußtseins besitzen ...“ Aber freilich: Um eben dieses glauben zu können, muß schon irgend etwas von Liebe da sein. Und da schließt sich der Ring. Doch die entscheidenden Bereiche des Lebens sind ja Ringe; ohne Tor. Man kann sich nicht in sie hineinarbeiten. Man kann nur in ihnen die Augen aufschlagen.
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