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Freude, Überraschung, Erwartung sich in der Hand kundtun. Verrät nicht oft ein rasches Heben oder ein leises Zucken der Hand mehr, als selbst das Wort? Scheint das gesprochene Wort nicht zuweilen grob neben ihrer leisen, so viel sagenden Sprache ? Nach dem Antlitz ist sie der geistigste Teil des Leibes. Gewiß fest und stark, Werkzeug der Arbeit, Waffe zu Angriff und Abwehr, aber doch auch fein gebaut, vielgegliedert, beweglich und von empfindlich fühlenden Nerven durchzogen. So recht ein Organ, in welchem der Mensch die eigene Seele offenbaren kann. Und die fremde aufnehmen; denn auch das tut er mit der Hand. Oder ist es nicht ein Aufnehmen der fremden Seele, wenn Einer die entgegengestreckte Hand des Begegnenden ergreift? Mit allem, was aus ihr an Vertrauen, Freude, Zustimmung, Leid spricht? So kann es gar nicht anders sein, als daß die Hand auch dort ihre Sprache hat, wo die Seele so besonders viel sagt - oder vernimmt -: vor Gott; wo sie sich selbst geben und Ihn empfangen will: im Gebet. Wenn Einer sich in sich selbst sammelt, in seinem Innern mit Gott allein ist, dann schließt die eine Hand sich fest in die andere, Finger verschränkt | ||
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