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der Sterne beobachteten, ihn mit dem Gang der Weltgeschehnisse und Einzelschicksale verglichen und Fragenden Auskunft gaben. Männer dieser Art waren es, die nach Bethlehem kamen. Noch etwas anderes ist zu bedenken. Das Euphratgebiet war auch das Land, wohin das Volk Israel nach der Zerstörung von Jerusalem verschleppt worden war. Dessen Schriftgelehrte hatten unter ihren Habseligkeiten natürlich auch die heiligen Bücher mitgebracht; so hatten solche unter den Sternkundigen, die keine bloßen Geschäftemacher oder Praktikanten des Aberglaubens waren, Gelegenheit, die Worte der Propheten zu lesen. Daraus erfuhren sie von der Hoffnung Israels auf den Messias; vom Reich des Heils, das dieser aufrichten sollte; und auch, daß es allen ehrlichen Herzen offenstehen werde. Männer von solcher Gesinnung waren es, von denen das Evangelium berichtet. So stellen wir uns vor, wie sie sich in der Stille einer Nacht auf ihrer Sternwarte befinden; eine Konstellation bemerken, der die Überlieferung besondere, auf Königtum und Weltheil bezügliche Bedeutung zuschrieb, und in ihrem Herzen die Stimme Gottes spricht: Das ist das Zeichen des Messias! Ihr Herz ist offen, ihr Wille bereit, und sie machen sich auf den Weg - ein immer gültiges Bild des Glaubens, der auf lange Wanderung geht, um jenen zu finden, der das Heil bringt. Das Bild ist schön und voll Wahrheit. Man kann verstehen, wie die Phantasie des gläubigen Volkes von | ||
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