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nicht bloß da ist, sondern sich hat. Wie macht er das, sich zu haben? Vor allem so, daß er um sich weiß. Kein Tier, und sei es das höchststehende, weiß um sich. Der Mensch weiß, daß er besteht. Er kennt seine Möglichkeiten und Mängel - jedenfalls einiges von ihnen, weil die tägliche Erfahrung es ihm zu Bewußtsein bringt. Er kann sie immer besser kennen lernen, wenn er sich darum bemüht. Denn er kann sich selbst betrachten und verstehen. Kann sich prüfen und beurteilen: Warum habe ich das so gemacht, statt anders? War es richtig oder falsch? Indem er so tut, erfaßt er sich selbst und hat sich in seinem Geiste. Manchmal, in Stunden gelingenden Werkes, oder aufsteigenden Lebens fühlt er mit Glück: Das ist mir vergönnt; ich darf es sein ... Damit ist etwas Weiteres gegeben - wenigstens die Möglichkeit dazu: »Selbst-sein« bedeutet, daß der Mensch über sich verfügen kann. Wir erleben das, wenn wir uns in irgend einer Sache überlegen: Was soll ich tun? Das oder jenes? Und schließlich entscheiden-. Ich tue das! In diesem: »ich tue das« verfügt der Mensch über sich, bestimmt er sich selbst. Er wird nicht nur von außen her gestoßen, wie ein Stein durch eine Kraft, die stärker ist als sein Gewicht, sondern ist von innen her tätig. Er ist aber auch nicht von innen her genötigt, wie ein Tier durch seine Instinkte, sondern bestimmt sich selbst von einem Punkt her, der tiefer liegt als alles, was zu seinem unmittelbaren Sein gehört: Organe, Triebe, Veranlagungen und so fort. Man kann auch sagen: der höher liegt, als alles das, der Freiheit. Weil er das vermag, hat er Macht über sein Tun. Er kann auch an sich arbeiten: bestimmte Eigenschaften einschränken, andere verstärken, dadurch das Verhältnis der verschiedenen Elemente seines Wesens zu einander verändern; kurzum: alles das tun, was wir Bildung seiner selbst, Selbst-Erziehung nennen. Unzählige Male ist behauptet worden und wird behauptet, diese Freiheit gebe es nicht. Im Augenblick, in dem man die
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