Treffernummer:

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In diesem Frieden wohnt Gott. Gott in seinem unendlichen Leben. Was ist alles in diesem Wort »Leben« beschlossen! Erinnern wir uns an unsere eigene Erfahrung. Da gingen wir eines Morgens auf einer Wanderung durch die tauige Natur; alles rings war kühl und frisch, die Vögel jubilierten, die Ferne lag in blauem Dunst vor uns, und wir fühlten uns so stark und jung und froh: Das war Leben! Aber wie war das wenig gegen den unsterblichen Gott! In ihm jauchzt ewige Jugend, kein Alter, keine Schwäche berührt ihn je! - Oder ein andermal standen wir einer Aufgabe gegenüber. Wir wußten: Ich kann es vollbringen! Und alles innerlich straffte sich im Hochgefühl der Kraft: Das war Leben! Was muß da Gott empfinden, in seiner unendlichen Schöpferkraft, der die unmeßbaren Räume des Himmels geschaffen, den Sternen ihre Bahn gewiesen, der die Erde gebildet hat mit all den Wundern ihrer Schönheit; jede Blume und jedes Kraut, Stein und Wasser und Berg so schön, daß an kein Ende kommt, wer es betrachtet. Das Herz ist zu klein, um all die Schönheit zu fassen, mit der Gott die Welt erfüllt hat! Und wieder einmal hatten wir das Herz voll von einem tiefen Gefühl. Wir wußten uns mit jemand in edler Zuneigung verbunden; oder wir hatten etwas Gutes tun können. Wie reich wußten wir uns da! Da spürten wir in unserem Gemüt verborgene Schätze, von denen wir bis dahin noch nichts gemerkt; fühlten Kräfte sich regen, die noch geschlummert hatten; so viel unaussprechlich Schönes rührte sich darin, daß wir es gar nicht offenbaren konnten: Auch das war Leben! Da ahnen wir, was es wohl heißen mag, wenn St. Paulus spricht von den »unergründlichen Tiefen der Gottheit«! Wie mögen die voll sein von allem, was adelig, was gut ist! Da ahnen wir, wie unendlich reich Gott sein muß. Ja, er ist der lebendige Gott; in unverwelklicher Jugend lebt er, der Unsterbliche; in ihm ist die Fülle von allem, was tief und reich ist und weit. Stark, glühend, von unausdenkbarer Kraft, der allmächtige Schöpfer! -
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