Romano Guardini Online Konkordanz
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fallen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Thron sitzt und beten den an, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und sie legen ihre Kränze vor den Thron und sprechen: ›Würdig bist Du, unser Herr und Gott, zu empfangen den Ruhm und die Ehre und die Macht, denn Du hast alles erschaffen, und durch Deinen Willen war es und ist geschaffen worden.‹« (4,1–11)
Ein mächtiges Bild, das gewaltigste vielleicht unter allen Gesichten der Apokalypse; zugleich ein letzter Glanz aus der alttestamentlichen Prophetie, leuchtet doch darin die große Vision des Propheten Ezechiel durch, von der er zu Anfang seines Buches berichtet ... Wir wollen zuerst den Einzelheiten nachgehen.
Johannes sagt: »Danach hatte ich ein Gesicht.« Innerlich, von Gott her, leuchtet ihm ein Bild auf. Er wird in einen Vorgang hineinversetzt, durch den ihm göttliche Wahrheit kund wird.
Er schaut »den Himmel«, die allem Menschlichen verschlossene Vorbehaltenheit Gottes. In ihm sieht er »eine Türe«; Bild dafür, daß er nur bis zu einer gewissen Grenze schauen kann und dann sich eine Wand entgegenstellt, eine Schranke erhebt. Es wird ihm aber gewährt, hindurchzugehen und Größeres zu schauen. Dazu ruft ihn »eine Stimme«. Es wird nicht gesagt, wem sie gehört; es ist »die Stimme« einfachhin, der Ruf im Geiste.
Dem Ruf erwidert die Bereitschaft des Sehers. Er wird »vom Geiste ergriffen«, in ein höheres Bewußtsein, in eine höhere Bewegungsfreiheit gehoben, und durchschreitet so die Tür.
Da sieht er einen Thron stehen. Auf dem Throne sitzt eine Gestalt, von der keine Einzelheit wahrgenommen wird. Sie bleibt in der Übermacht ihrer Herrlichkeit verhüllt.
Auch um den Thron ist Glanz und Kostbarkeit. Dessen Größe wird dadurch ausgedrückt, daß gewaltige Bilder sich häufen, ja gegenseitig aufheben. Vor dem Thron ist etwas »wie ein gläsernes Meer«, »wie Kristall«; rings um den Thron »ein Regenbogen wie Smaragd«; unmittelbar vor ihm »sieben brennende

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