Romano Guardini Online Konkordanz
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Urteil des Todes, Siegel des Unheils. Auch er richtet sich gegen ein Antlitz, ein Herz. Er ist Befehl des Herrn, der die Quelle des Lebens schließt.
An der Macht aber, zu segnen und zu fluchen, hat Gott allen Jenen Anteil gegeben, die berufen sind, Leben zu wecken und zu bilden, Leben der Natur und der Gnade: den Eltern und dem Priester. Dazu sind sie gesetzt durch Wesen und Amt.
Macht zum Segnen kann Einer erlangen, der ganz lauter geworden ist; der sich selbst nicht mehr sucht, sondern ganz Diener des Lebendigen sein will.
Immer aber ist es Macht von Gott. Sie versiegt, wenn Einer sie aus Eigenem zu haben beansprucht. Von Wesen sind wir Bittende. Segnende werden wir nur von Gottes Gnaden - ebenso wie wir nur von Gottes Gnaden Macht haben zu wirklichem Befehl.
Was in der Natur vorgebildet ist, findet seine Erfüllung in der Gnade. Denn was im Segen eigentlich wirkt, was im wesenhaften Segen, von dem alles Natürliche nur ein Gleichnis bildet, eigentlich strömt, ist Gottes eigenes Leben. Er segnet mit sich selbst, segnend gibt Er sich selbst. Sein Segnen ist

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