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hat einen mächtigen Verstand und einen ungewöhnlich wachen kritischen Sinn; zugleich eine Macht über den jungen Menschen, die von seiner Umgebung als wunderbar empfunden wird. Er ist fromm; von einem elementaren Bewußtsein göttlicher Wirklichkeit und persönlicher Führung erfüllt. Und wenn er auch über die traditionellen Göttervorstellungen in eine philosophisch geklärte Anschauung hinausstrebt, hat er doch ein so starkes Gefühl vom unmittelbaren Sinn jener Vorstellungen, daß er mit seiner Umgebung nicht in offenen Widerspruch gerät, vielmehr in deren Glauben einbezogen bleibt. So lebt er ein langes Leben philosophischen Suchens und Prüfens, pädagogischen Weckens und Formens. Dieses Tun entspringt seinem innersten Wesen; empfängt aber zugleich die Weihe göttlichen Auftrags, da er sich, wie er am Ende seines Lebens vor dem höchsten Gerichtshof bekennt, ebendazu von Apollon, dem Gott des Lichtes und des Geistes, gesandt weiß. Ein großer Kreis von Schülern umgibt ihn; darunter einer vom Range Platons, dem er zehn Jahre lang sein Bestes geben kann. Schließlich wird er von der Mitte seines Berufes her vor die letzte Entscheidung gestellt und stirbt im Kreise seiner Nächsten einen Tod, der sein Wesen und Werk zu letzter Klarheit bringt. Setzen wir seiner Gestalt eine andere, ebenfalls dem griechischen Bereich angehörige gegenüber, die zwar nicht der Geschichte, sondern der Sage angehört, aber, weil vom größten Meister geformt, reinsten griechischen Lebenswillen ausdrückt: Achilleus. Er ist kein Denker, sondern ein Mann der Tat, ein Krieger; schön, furchtlos, leidenschaftlich empfindend, in allen kriegerischen Dingen Meister und von verzehrendem Ehrgeiz erfüllt. Er erreicht kein hohes Alter, sondern stirbt jung; ja, dieser Tod ist ihm geweissagt, so daß die Erwartung des baldigen Untergangs über seinem Leben liegt. Dieses Leben aber ist voll strahlenden Heldenglanzes. Gefragt, ob er ein langes, aber tatenarmes, oder ein kurzes Leben vorziehe, das ihn jedoch zum Ersten im großen Agon des Ruhmes machen
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