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die bildende Kunst. Er erzählte viel von Beethoven, mit dem er seit Kindheitszeiten vertraut ist. Er meint, Schöpfertum sei wohl in keinem Musiker so rein und gewaltig gewesen, wie in Beethoven und er stellt ihn in nächste Parallele zu Michelangelo. Interessant ist, daß Goethe sich unter Beethoven unterordnete. Hättest Du Lust, einmal etwas über ihn zu lesen? Bei der Gelegenheit mache ich Dich auf ein Buch aufmerksam, das Du einmal D. M. geben kannst. Mir hats große Freude gemacht. Vezin »Die Freudenbotschaft U. H. Jesu Chr.«*402 Es ist eine Evangelienharmonie, d.h. nur der Text der 4 Evg., nichts sonst, außerordentlich fein und packend übersetzt. Das Beste aber ist der Kommentar, der die Hälfte des Buches einnimmt und ausschließlich kulturhistorisch ist, ohne jede wissensch. Aufdringlichkeit. Das Buch gehört in die Familie von Cabrols Liturgie der kath. Kirche*403. 24. Jan! So lang ist nun der Brief bereits liegen geblieben! Sei nicht böse darüber. Inzwischen bekam ich Nachricht von D. M., und habe an der Adresse des Briefes von T. M.*404 gesehen, daß Du auch in W.*405 warst. Mir ist angst, mein lieber Josef wird sich in der Zeit arg ängsten und sorgen, wie? Ich habe oft, oft hinübergedacht, besonders jeden Tag in gratiarum actione*406. Die actus fidei et spei*407 hab ich immer auch für 402 August Vezin (1879, Münster, bis 1963, Bonn), Gymnasiallehrer mit Studium der Philosophie, Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte, veröffentlichte u.a.: Die Freudenbotschaft Unseres Herrn Jesus Christus, Freiburg: Herder, 1915. 403 Fernand Cabrol, Liturgie der Kirche, Kempten/München 1906 (BM); vgl. Br. 27 und 40. 404 Weigers Tante Margret. 405 Wangen. 406 Die römische Messe enthält eine »Danksagung« als stilles Gebet des Priesters nach der Kommunion. 407 »Akte des Glaubens und der Hoffnung«: möglicherweise Stoßgebete. | ||
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