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einem gewollten Wollen kommt; er führt Ihn, trägt Ihn, so daß alles Tun aus innerer "Notwendigkeit" hervorgeht, Notwendigkeit, die nicht Freiheit bannt; vielmehr macht, daß die freie Tat aus dem tiefsten Einssein mit dem Wesen entspringe ... Was diese "Notwendigkeit" wirkt; das Wesenhafte, aus dessen Verbundenheit sie entspringt, ist der Wille des Vaters. - Nachdem Er im Jordan getauft worden ist, heißt es, daß Er vom Geist in die Wüste geführt wurde - vom Geiste "hinausgeworfen wurde in die Wüste", sagt Markus mit altprophetischer Heftigkeit (Mk 1,12). Gewalt kommt über Ihn, Licht, Drang, Begeisterung. Auch diese Gewalt ist der Wille des Vaters; aber in der Gestalt des Pneuma; des Geistes, welcher des Vaters Liebe ist. Wir meinen das Unerhörte wiederzufinden, das einen Elias packte, einen Elisäus, einen Habakuk, einen Daniel, und das Menschengebilde zum Werkzeug Gottes macht. - Er hat in Kapharnaum gesprochen. Alle sind erschüttert, erfüllt, verlangen, Er solle bleiben. Er aber weigert sich (Mk 1,35ff): "Laßt uns anderswohin gehen, in die benachbarten Ortschaften, damit Ich auch dort verkünde, denn dazu bin Ich ausgegangen." Jesus weiß, daß Er nicht aus privatem Urteil und Wollen wirkt, sondern ein Gesendeter ist. Auftrag lebt in Ihm. Diesen Auftrag zu erfüllen, ist der Inhalt seines Lebens. Dem dient alles. Von daher legitimiert sich alles. Diese Sendung aber ist wiederum der Wille des Vaters. - Eines Tages auf der Wanderung durch Samaria, hat Er sich müde am Brunnen Jakobs niedergesetzt (Joh 4,1ff). Die Jünger sind in die Stadt gegangen, Speise zu kaufen. Eine Frau kommt zum Brunnen, und Er führt mit ihr das denkwürdige Gespräch über die nun anbrechende neue Zeit, in welcher nicht auf diesem Berge oder auf jenem, sondern "im Geiste und in der Wahrheit Gott angebetet" werden soll. Die Jünger kehren zurück: "Meister, iß!" Da antwortet Er ihnen, von weit und ganz anderswoher: "Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt." Verwundert, verständnislos fragen sie einander: "Hat Ihm denn jemand zu essen gebracht?" Er aber: "Meine Speise ist, den Willen dessen zu tun, der Mich gesandt hat ..." Hungern, Dürsten ist tiefster Ausdruck | ||
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