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wie aus schwerer Seide geschnitten, mit einer Bläue, so edelsteinleuchtend, daß sie die ganze Luft rings umher erfüllt. Wenn nun Einer käme und die Blume bräche, würde dann ihrer überdrüssig und würfe sie ins Feuer - nur wenige Augenblicke, und die ganze leuchtende Pracht wäre ein schmaler Streif grauer Asche. Was aber das Feuer hier in kurzen Augenblicken getan hätte, das tut die Zeit immerfort an allem, was lebendig ist: am zierlichen Farn, an der hohen Königskerze, an der gewaltig stehenden Eiche. Sie tut es am leichten Schmetterling wie an der raschen Schwalbe; am kleinflinken Eichkätzchen und am schweren Stier. Immer ist es das Gleiche, ob es nun rascher geht oder langsamer; durch eine Wunde, oder eine Krankheit, Feuer, oder Hunger, oder was sonst: einmal wird aus blühendem Leben Asche. Aus der starken Gestalt wird ein schütteres Häufchen Staub, das jeder Wind zerweht. Aus den leuchtenden Farben grauliches Mehl. Aus dem warm schwellenden, fühlenden Leben kärgliche Erde; weniger als Erde: Asche! Auch uns geht es so. Denke daran, Mensch: Staub bist du, Und zu Staub kehrst du zurück! | ||
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