![]() | Treffernummer: |
< | Seite 29 | > |
durch meine allzugroße Schuld. „ Und so oft er das Wort „meine Schuld“ ausspricht, schlägt er an seine Brust. Was bedeutet das, wenn der Mensch an seine Brust schlägt? Spüren wir einmal hinein. Aber dazu müssen wir den Brauch richtig üben. Nicht nur ein wenig mit spitzen Fingern an das Kleid tupfen; die geschlossene Hand voll an die Brust schlagen. Du hast vielleicht schon einmal auf alten Bildern Sankt Hieronymus in der Wüste knien sehen, wie er mit einem Stein in der Hand schütternd an die Brust schlägt. Es ist ein Schlag, kein zierliches Getue. Er soll wider die Pforten unserer inneren Welt fahren und sie durchschüttern. Tun wir so, dann fühlen wir, was es bedeutet. Die Welt sollte voll von Leben sein, von Licht und Kraft und fruchtbarer Tätigkeit. Wie sieht es aber in Wahrheit darin aus? Die ernstesten Forderungen erheben sich vor uns, Pflichten, Nöte, Entscheidungsrufe, aber kaum etwas rührt sich im Innern. So manche Schuld haben wir auf uns geladen, aber sie kümmert uns nicht. Da ruft Gottes Stimme: „Wach auf! Sieh um dich! Besinne dich! Wende deinen Sinn! Tue Buße! „ Dieser Ruf findet seinen Widerhall im Schlag gegen die Brust. Der soll sie durchdringen; soll die Welt drinnen aufschrecken, damit sie erwache, sehend werde, sich zu Gott kehre. | ||
< | Seite 29 | > |