![]() | Treffernummer: |
| < | Seite 154 | > |
vielem Erstarrten in der heutigen Kultur freizumachen, und nach einem einfacheren wahrhaftigeren Leben zu streben, als es bisher so weithin bekannt war: nach neuen Formen der Freude und des Ernstes, des Verkehrs und des Spiels, der Kleidung und Kunst. Und, von einer wahrhaft genialen Sicherheit des Instinktes geleitet, sucht die neue Bewegung die Quellen zu solchem Leben dort, wo sie vor allem liegen: in Natur, Volk und Heimat. So wandert sie, lebt viel draußen, spürt den Schätzen heimatlicher und völkischer Schönheit und Lebensfülle nach. In solcher Umgebung fällt von selbst das Unechte ab; das Gute, Feste, Frische in der Seele erwacht, das ganze Leben verjüngt sich. 2. All dies neue Regen und Streben hat Verwirklichung gefunden finden verschiedenen Bünden des Wandervogels, der Freideutschen Jugend, u.a.m. Aber die gewiß guten Triebkräfte sind hier außer Zusammenhang geraten mit dem, was vorher war; sie sind ins Übermaß gewachsen, und haben, z. T im leidigsten Sinne, revolutionäre Gestalt angenommen. Und dann droht, die Bewegung sich immer mehr vom Boden und aus den Ordnungen christlichen Denkens loszulösen und hat manchenteils schon offen heidnischen Charakter. Wie hat sich die katholische Jugend zu jenen Grundgedanken gestellt? Verschiedene Versuche sind gemacht worden, im Zusammenhang mit katholischer Überzeugung, aus ihrem Geiste heraus, jenem Drange Gestalt zu geben. Hier soll auf zwei unter ihnen hingewiesen, und ihr wechselseitiges Verhältnis beleuchtet werden: »Quickborn« und »Juventus«. *1 Vielleicht geht Verfasser mit seiner Ansicht nicht fehl, es seien hier zwei Grundmöglichkeiten, Grundtypen gegeben, wie die oben dargelegte Geistesrichtung zum katholischen Ausdruck kommen kann: die erste als »Bewegung«, die zweite als Einrichtung«. *1 Damit soll über keine der übrigen Organisationsformen abgesprochen sein. | ||
| < | Seite 154 | > |