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Warum wird aber nicht einfach gesagt: »Gott schuf«? Warum der Geist? Wir wollen ein Gleichnis zu Hilfe nehmen aus unserer täglichen Erfahrung: Es gibt Werke, die tun wir, indem wir eine Sache überlegen und uns anstrengen, und je nachdem, wie tüchtig und fleißig wir sind, kommt das Ding zustande. Es gibt aber auch Werke, die entstehen anders: da taucht auf einmal ein Keim auf. Ich kann nicht machen, daß das so ist. Ich kann nur warten, diesen Keim mit Sorge umgeben und aufpassen, daß er nicht verdorben wird. Hier haben wir schöpferisches Entstehen vor uns. Die Werke von der ersten Art können jederzeit entstehen, solche von der zweiten nicht. Daß das, was ich jetzt hier spreche, auch euch aufleuchtet, wie es mir aufgeleuchtet ist, dieses Schöpferische kommt, wann es will. Ähnlich gibt es Taten, die man jederzeit tun kann. Wenn irgendwo ein Notstand ist, kann ich das und das tun, um ihm abzuhelfen. Es gibt aber auch Taten, die kommen aus dem sich öffnenden Herzen. Da haben sich zum Beispiel Menschen ins Häßliche, ins Bittere hineingeredet. Daß man da ein Wort sagen kann, das löst, das läßt sich nicht machen, das muß eingegeben sein. Daß ich dem Leben, das sich festgefahren hat, helfe, daß es wieder strömt, das kann ich nicht beliebig machen. Die schöpferischen Einfälle hängen ab vom Gelingen und Geraten. Darum sagen wir manchmal: wie schön, daß es so gegangen ist; wir wissen nämlich, daß es auch hätte fehlgehen können. Das erste sind Werke und Handlungen, die aus planendem Verstand und ausführendem Willen kommen, die zweiten kommen aus dem schöpferischen Geist und aus der Fülle des Herzens. Nun übersetzen wir das in die Unaussprechbarkeit Gottes. Gott hat die Welt nicht in nüchterner Verständigkeit gemacht, sondern aus dem Urgeheimnis Seiner freien Schöpferkraft, Ihm ist der Herrlichkeitsgedanke der Welt aufgestiegen, und Er hat ihn gewollt in der Freiheit Seiner Allmacht. Die Welt hätte auch anders entstehen können, aber sie ist entstanden aus der sich aufschließenden Freude des Schöpfers, und das hat der Heilige Geist bewirkt. Er ist immer dann dabei, wenn es heißt: | ||
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