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als Massen- (Korpuskel) wie als Energieeinheit (Welle). Diese bilden letzte, zueinander dialektisch stehende Bestimmungen der Wirklichkeit. Konkret gesprochen: Ein Stein übt Wirkung aus, etwa in der Form des Druckes, den er unter dem Einfluß der Gravitation auf die Unterlage ausübt. Ein elektrischer Strom übt Wirkungen aus, die ins Ungeheuerliche gehen können, u.a.m. Das ist aber noch nicht, was wir meinen, wenn wir dem Phänomen der Macht nachgehen. Der Wirkung des leblosen Dings und der nicht lebendigen Energie fehlt jener Charakter der Innerlichkeit, den wir im Begriff der Macht von vornherein mitmeinen. Sie gehört dem Zusammenhang der Energieumsetzungen an, der durch die ganze leblose Natur geht und deren dynamische Einheit bildet. Wenn wir von Macht reden, meinen wir eine Wirksamkeit, die aus der Innenschicht eines Seienden hervorgeht. Das heißt: sie hängt mit dem Leben zusammen. Nur ein Lebendiges kann Macht haben, weil nur es Initiative besitzt. Mit dem Wort ist gemeint, daß die Aktuierung der Energie nicht, wie bei einem chemischen Prozeß oder einem physikalischen Vorgang, den Charakter einer durch das betreffende Seiende hindurchgehenden Kausalitätskette hat, sondern daß sie aus einem Innerlichkeitsbereich des betreffenden Seienden hervorgeht. In einem weiteren Sinne können wir also von einer Pflanze sagen, in ihr realisiere sich Macht, nämlich die, zu wachsen, den Boden zu durchdringen, Nahrungsstoffe aufzunehmen, zu duften, durch den Duft Insekten anzuziehen, Samen hervorzubringen und so fort. Das alles hat aber in seinem Entspringen wie in seinem Verlauf den Charakter der Notwendigkeit. So kommt das Moment der Initiative nur erst unvollkommen zustande. Es ist rein physische Kausalität; nur daß diese nicht, wie beim Leblosen, innerhalb des unmittelbar gegebenen »Äußeren«, sondern von innen nach außen verläuft. | ||
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