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Erwiderung [zu Clemens Münsters Kritik an „Ende der Neuzeit“] [1953] 1. Als es sich darum handelte, das Bild der Neuzeit zu zeichnen, mußte das in einer sehr summarischen Weise, das heißt unter wenigen, aber charakteristischen Gesichtspunkten geschehen. Diese mußten die Möglichkeit geben, die Neuzeit gegen das Mittelalter abzuheben – aber auch jene, den Wandel auf das Kommende hin anzudeuten. Dafür habe ich die drei Begriffe der Natur, der Persönlichkeit und der Kultur gewählt. Münster bezweifelt nun, „ob die für unsere Zeit kennzeichnenden Erscheinungen auf die ... dargestellten Wandlungen im Verhältnis zu Natur, Mensch und Kultur zurückgeführt werden können“ und nennt eine Reihe historischer Veränderungen, bei denen das fraglich sei. Es war aber gar nicht meine Absicht, von den „im Mittelpunkt meiner Diagnose stehenden drei Wandlungen“ die übrigen Veränderungen so abzuleiten, daß sie als deren „Symptome“ erscheinen. Dergleichen wird bei solch umfassenden geschichtlichen Vorgängen überhaupt nicht möglich sein. Was ich herausgegriffen habe, sind drei allgemeine Gesichtspunkte, unter denen jede Geschichte betrachtet werden kann: die äußere Welt, der Mensch und das Werk, das der Mensch aus seiner Beziehung zur Welt heraus aufrichtet. So hat das, was hierüber gesagt werden kann, Bedeutung für alles Besondere; und je länger man sich mit den genannten Begriffen beschäftigt, desto klarer sieht man, wie wesentlich und umfassend diese Bedeutung ist. | ||
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