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Der Name des Menschen Im zweiten der sieben Sendschreiben, die Christus in der Apokalypse an die Gemeinden der Provinz Asia richtet, steht ein Wort, das den Leser mit einem geheimnisvollen Ton berührt. Es lautet: "Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will Ich ... einen weißen Stein geben, und auf den Stein geschrieben einen neuen Namen, den niemand weiß, als der ihn empfängt." (Offb 2,17) Das Wort hat Macht. Eine Bewegung in unserem Innersten antwortet ihm, ein Ahnen und Fragen. Wir wollen ihm zu Hilfe kommen, vielleicht öffnet sich des Wortes Sinn. Was bedeutet der Name in der Existenz des Menschen? Oft hilft es zum Verständnis des Lebens, sich umzuhören, was Brauchtum, aber auch Zauberei und Magie über eine Sache sagen. Schlagen wir solche Nebenwege ein, dann begegnet uns der Name in mannigfacher Weise. Da ist zum Beispiel der feierliche Akt der Namensgebung, der ja mehr bedeutet als nur die Weise, wie Familie und Allgemeinheit die Geburt eines Menschen zur Kenntnis nehmen. Sie anerkennen sein Dasein, geben ihm Würde und Recht, und ordnen ihn in das soziale Gefüge ein. Der Name kann darüber hinaus einen besonderen Charakter bekommen: als Ehrenname, der einem Ausgezeichneten gegeben wird; als Kosename, den die Liebe schenkt; als Spottname, mit dem die Verachtung einen Menschen brandmarkt. Manchmal kommt er in eine seltsame Nähe zum lebendigen Sein seines Trägers. Wer den Namen eines Menschen im Fluch gebraucht, ist der Meinung, diesen selbst zu treffen - ebenso wie ein Segen, der den Namen enthält, die Absicht hat, seinen Eigner gegen Gefahren zu feien, ihn fruchtbar und glücklich zu machen. Der Zauberer verbindet den Namen mit Handlungen, | ||
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