![]() | Treffernummer: |
| < | Seite 265 | > |
Die Maschine und der Mensch I. Dieser Vortrag *1 soll von der Weise handeln, wie der Mensch im Fortgang seiner kulturellen Entwicklung die Dinge und Energien der Natur in seinen Dienst nimmt - das Werkzeug, die Vorrichtung und die Maschine hervorbringt. Damit allein würde ich Ihnen nichts Hörenswertes sagen; was diese Kulturgebilde sind, und wie sie hergestellt werden, wissen Sie besser als ich. Hier soll es aber nicht so sehr um die sachliche Struktur und Leistung der Maschine als vielmehr darum gehen, was sie für die menschliche Existenz bedeutet. Genauer gesagt, um die Frage, wie ihre Hervorbringung und ihr Gebrauch auf das lebendige Ganze des Menschen wirken. Was ich hier vortragen will, wird also den Charakter eines existentiellen Problems und damit notwendig auch den einer Sorge tragen. So wird das negative Moment im Phänomen der Maschine, die Möglichkeit von Gefährdung und Zerstörung durch sie besonders zu bedenken sein. Ich bitte Sie aber, darin nichts von jenem Pessimismus sehen zu wollen, wie er in der gängigen Kulturkritik oft fühlbar wird, und ebensowenig das Ressentiment einer zu Ende gehenden Epoche gegenüber dem Neuen, das sie verdrängt. Es ist eine positive Sorge, die zu Worte kommen soll; die nämlich, ob der über die ganze Erde gehende Vorgang der Technisierung auch wirklich jenes Große leisten werde, das er leisten kann und soll. Diese Sorge wird sicher auch von Ihnen empfunden. Gewiß gehört ein gesunder Optimismus zu allem kraftvollen Tun; zu ihm gehört aber auch das Bewußtsein der Verantwortung für ebendieses Tun. So muß es auch für Sie bedeutungsvoll sein, das Phänomen der Maschine nicht nur auf ihre fördernde, *1 Der Vortrag wurde an der Technischen Hochschule München gehalten. | ||
| < | Seite 265 | > |