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»Europa« und »Christliche Weltanschauung« Aus der Dankrede bei der Feier meines siebzigsten Geburtstagsin der Philosophischen Fakultät der Universität Münchenam 17. Februar 1955 I. Daten wie das heutige veranlassen zum Rückblick auf das Vergangene und zur Rechenschaft darüber, welchen Weg es genommen hat – wie auch zu einem Vorblick auf das Kommende und zur Frage, worauf, in den Grenzen menschlicher Selbstbescheidung, für Leben und Werk noch gerechnet werden könne. Das Meiste davon gehört, wie die Theologen sagen, vor das forum internum, und es besteht kein Anlaß, Andere damit zu behelligen. Wenn aber bestimmte persönliche Erfahrungen auf das entschiedenste in die Lehrtätigkeit eingewirkt haben, dann ist es vielleicht doch erlaubt, von ihnen zu sprechen. Das ist in meinem Fall zweimal geschehen; so bitte ich, etwas darüber sagen zu dürfen. II. Das erste Mal ging es um Land und Volk. Ich bin in Italien geboren, in Verona, und zwar, wenn ich das hinzufügen darf, in der Nähe der Arena, deren gewaltiges Oval ebensoviel von langem geschichtlichen Zusammenhang wie von antiker Formkraft spricht. Wir Heutige legen Wert darauf, durch Bewußtheit und Kritik aufgeklärt zu sein; so steht es uns nicht recht an, von Vorzeichen zu sprechen. Manchmal kann man aber doch nicht | ||
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