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Das Gleichnis vom Sämann *27

»Als nun eine große Menge zusammenströmte, und die Leute von Stadt zu Stadt zu Ihm kamen, sprach Er im Gleichnis: >Der Sämann ging aus, seine Saat zu säen. Und da er säte, fiel das eine an den Weg hin und ward zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. Anderes fiel auf Fels, trieb dort und verdorrte, weil es keine Feuchtigkeit hatte. Wieder anderes fiel mitten unter die Dornen, und die Dornen wuchsen mit auf und erstickten es. Anderes fiel auf die gute Erde und wuchs und brachte hundertfältige Frucht. (Als Er dies gesagt hatte, rief Er: >Wer Ohren hat, zu hören, der höre.<
Da fragten Ihn Seine Jünger, was dieses Gleichnis bedeute. Er aber sagte: >Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen; den andern aber [werden sie] in Gleichnissen [verkündet], damit sie sehen und doch nicht sehen, hören und nicht verstehen.
Das Gleichnis bedeutet dieses: Der Same ist das Wort Gottes. Die am Wege sind jene, die es hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihrem Herzen, daß sie nicht glauben und gerettet werden. Die auf dem Fels sind jene, die das Wort hören und es mit Freuden annehmen; sie haben aber keine Wurzel, glauben für den Augenblick und zur Stunde der Versuchung fallen sie ab. Was unter die Dornen fiel, sind jene, die gehört haben und hingehen und unter den Sorgen und Reichtümern und Genüssen des Lebens ersticken und nicht zur Reife kommen. Das aber in rechter Erde sind jene, die das Wort hören, es in rechtem und gutem Herzen bergen und Frucht bringen in Beharrlichkeit!<« (Lk 8,4-15)
Das Gleichnis führt uns ins tägliche Leben des Landes. Es ist Saatzeit. Der Acker ist gepflügt, die Erde geebnet, der Bauer geht aus, seine Saat zu säen. Und nun wird erzählt, wie es den Körnern ergeht, die da ausgeworfen werden. Am Acker entlang

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