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Fragen zum Problem der Macht Verehrter P. Rahner, ich brauche Ihnen gewiß nicht zu sagen, wie gern ich etwas Gewichtigeres für Ihre Festschrift beigetragen hätte, muß aber zur Zeit mit meinen Möglichkeiten haushalten. So habe ich die Schriftleitung gebeten, meinen Beitrag in einer gelösteren Weise leisten zu dürfen, nämlich durch die Formulierung von Fragen, die mich selbst beschäftigen, und von denen ich denke, sie beschäftigen auch andere - oder sollten es wenigstens tun. Fragen sind ja Stellen, an denen sich Einsicht entzünden kann, so hoffe ich, daß sie ihren bescheidenen Platz finden werden. 1. Man bestimmt in der Regel die Gottebenbildlichkeit des Menschen ihrer natürlichen Seite nach von der Anlage zur Erkenntnis und freien Willensentscheidung, ihrer übernatürlichen Seite nach von der heiligenden Gnade her. Wäre es nicht fruchtbarer, nach Genesis 1,28 zu sagen, der Mensch sei das Wesen, dem Gott Macht über die Welt wie auch über es selbst gegeben und entsprechende Verantwortung auferlegt hat? 2. Ist der Mensch in seiner physisch-geistigen Bestimmtheit »fertig», oder liegen in ihm geschichtlich noch nicht verwirklichte Möglichkeiten? Wird der Mensch richtiger - und fruchtbarer - verstanden, wenn man ihn als wohl werdende, aber in ihren Eigenschaften vorbestimmte Struktur, oder aber als einen Zusammenhang von Möglichkeiten auffaßt, die von ihm selbst bzw. der Umgebung, den Verhältnissen, der Berufstätigkeit USW. geformt werden? Wenn die Antwort auf beide Fragen lautet: Der Mensch ist als ontische Potentialität, oder, in näher zu bestimmendem | ||
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