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Epiphanie Die Feste der Kirche - und Epiphanie ist eines der größten; es folgt in seinem Rang gleich nach Ostern und Pfingsten - sind an Gedanken von Gottes Wahrheit und an Gaben seiner Güte derart reich, daß leicht Nebensächliches vor die Hauptsache treten kann. So ist es mit diesem Fest gegangen, denn in der Volkssprache heißt es "Dreikönigstag". Dazu ist einmal zu sagen, daß die Männer, welche nach dem Bericht der Evangelien kamen, um dem ,neugeborenen König der Juden zu huldigen" (Mt 2,2), keine Könige waren, sondern ein Zwischending zwischen Gelehrten und Wahrsagern. Sie lebten im Euphratgebiet, dessen reine Luft es zu einem Ursprungsland der Sternkunde gemacht hat. Die Religion seiner Bewohner war durch die Vorstellungen von Gestirngottheiten und Himmelsmächten bestimmt; die Sterne erschienen ihnen als Wesen, welche das Dasein beherrschen. Daher waren sie auch des Glaubens, es sei möglich, den Einfluß zu erkennen, den die Sterne je für sich wie in ihren Beziehungen zu den anderen, als Sternbilder auf das Leben des Menschen ausüben; festzustellen, welche Zeitpunkte für die Schließung einer Ehe, für den Antritt einer Reise, für den Beginn eines Unternehmens und für was immer günstig oder ungünstig seien. So gab es an den Tempeln Fachleute solcher Kunst, die den Lauf | ||
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