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Zur Frage des akademischen Vorbereitungsjahres [1948] Das Folgende besteht aus einem Referat, das am 10. November 1947 in Tübingen vor der Abiturkommission gehalten worden ist. Manches mußte gestrichen werden, da es nur für die damaligen Besprechungen von Bedeutung war. Anderes wurde umgeformt und wieder anderes zugefügt, wie es sich aus dem Fortgang der Gedanken und Versuche ergab. Im wesentlichen ist das ursprüngliche Referat geblieben was es war: ein kurzer Aufriß, der von den theoretischen wie praktischen Fragen nur die wichtigsten zur Sprache bringt, und auch sie in der Form bloßer Hinweise, nicht wirklicher Erörterungen. Die Aufgabe Die Frage des Vorbereitungsjahres ergab sich zunächst aus der neuen Prüfungsordnung, welche in der französischen Besatzungszone für die Höheren Schulen eingeführt worden ist. Dazu kam die immer wieder gemachte Erfahrung, wieviel der Bildungsstand bei einer großen Zahl der Neustudenten zu wünschen übrig läßt. Darüber hinaus müßte aber gefragt werden, ob in dem aus Höherer Schule und Universität bestehenden Bildungsfortgang nicht ein wesentliches Zwischenglied fehlt und so aus der Sache selbst eine neue, geistespädagogische Aufgabe erwächst. Wird diese Frage nicht gestellt, dann gerät das Ganze unter Gesichtspunkte, die gewiß wichtig, aber nicht wesentlich sind. Etwa sieht man in dem Vorbereitungsjahr ein Mittel, um bestehende Bildungslücken auszufüllen, und dann wird es zu einer bloßen Ergänzung der Schule. Oder man betrachtet es vom Interesse der Fakultäten her, sucht möglichst viel Fachvorbereitung aus ihm herauszuholen, und dann wird es zu einer | ||
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