Romano Guardini Online Konkordanz
Treffernummer:

 < Seite 327> 


150.
Brief vom 02.11.1932, Berlin-Zehlendorf.
Berlin 2. Nov. 1932
Lieber Joseph
In die commemorationis omnium defunctorum*976 - die herzlichsten Grüße, lieber Freund. Ich habe Dir noch richtig zu schreiben nach meinem Besuch in Mooshausen. Es war dort wieder schön - wie immer, wenn es auch jedesmal anders ist. Jedesmal ist aber die Hauptsache da: das Bewußtsein selbstverständlichen Beieinanderseins. Hab herzlichen Dank für alles - und danke in meinem Namen auch Mina Bärtle für ihre gütige Sorge.
Ich stecke mitten in der Arbeit des Semesteranfangs.*977 Da häuft sich immer allerlei an.
In vierzehn Tagen bist Du hier; ich freue mich sehr darauf.*978 Habe bereits alles geordnet; Frau Kempner weiß es auch, und freut sich sehr. Du sollst es schön still haben hier; brauchst nur zu sagen, wie Du es haben willst, und wirst allerhand Schönes sehen können, das Dir Freude macht.
Gib mir bitte bald noch genauere Nachricht, wann Du kommst.
Ich hatte Dir die erste Hälfte des Pascal Aufsatzes geschickt.*979 Hier ist nun das Ganze.
Viele Grüße, Dir und M. B., und auf baldiges Wiedersehen.
Romano


976 Lat.: »Am Tag des Gedenkens aller Verstorbenen« - Allerseelen (2. 11.).
977 Zur Vorlesungsankündigung vgl. Br. 148.
978 In der Bibliothek Mooshausen befinden sich zwei Widmungsexemplare: Albert Hauck, Kirchengeschichte Deutschlands. Erster Teil, Leipzig (J. C. Hinrichs) 1922, mit hs. Widmung: Zur Erinnerung an den lieben Besuch im Herbst 1932 Romano; und: Friedrich Schnack, Das Leben der Schmetterlinge, Hellerau (Hegner) 1928, mit hs. Widmung: Als herzlichen Gruß aus Josephs Besuch in Berlin Herbst 1932, Romano Guardini. Darunter in Weigers Hs.: Mina Bärtle.
979 Die religiöse Entscheidung im Leben Pascals, in: Hochland 30, 1 /1932/33/, 23-34; 167-175.

 < Seite 327>