Romano Guardini Online Konkordanz
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verstärkt und genähert*1054; hat aber immer noch durchaus Wolken-Charakter und kann verfließen über Nacht. Wenn Gott mir nicht so viel Fähigkeit zur Geduld gegeben hätte - in manchen Dingen; in anderen habe ich leider sehr wenig - hätte ich die Sache längst aufgegeben. So aber habe ich es, zusammen mit freundlichen Helfern immer wieder versucht, und wer weiß, ob es nicht doch gelingt.
Erst gestern ist ein Brief an Dich abgegangen; so mache ich jetzt mit diesem hier Schluß.
Bleib gesund, und laß Dich recht herzlich grüßen von
Deinem
Romano.

173.
Brief vom 12.08.1942, Berlin-Schlachtensee.
[Maschinenschriftlich; Name und Adresse im Druck;
handschriftlich nur Unterschrift, Anmerkung und Verbesserungen]
Prof. Dr. Romano GuardiniBerlin-Schlachtensee, den 12.8.1942
Chamberlainstraße 50/ Fernruf Nr. 847805
Lieber Josef!
Gerade bekomme ich Deinen Brief und will Dir nur gleich sagen, wie sehr ich mich gefreut habe, darin zu lesen, daß Du mit Deinem Stuttgarter Vortrag zufrieden bist.*1055 Wenn die dortigen Konfratres recht beraten sind, dann holen sie Dich möglichst bald und möglichst oft wieder. Du hast so viel zu sagen, daß es ein Jammer und eine Schande wäre, wenn Du es nicht weitergeben könntest. Daß sich nun eine so gute und hoffentlich dauernde Gelegenheit gefunden hat, ist großartig.

1054 Guardini hatte wegen des wirklichen oder politisch behaupteten Papiermangels im Krieg Schwierigkeiten mit der Veröffentlichung. Tatsächlich erschien im Ausland: Vorschule des Betens. Mit einem Nachwort, Einsiedeln/Zürich (Benziger) 1943; und in Berlin: Der Tod des Socrates. Eine Interpretation der platonischen Schriften Euthyphron, Apologie, Kriton und Phaidon, Berlin (Küpper) 1943.
1055 Vgl. Br. 170.

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