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Das ist die andere Seite der Ehrfurcht vor Gott. Im Knien war es die anbetende, in Sammlung verharrende; hier die wache, tätige. Solche Ehrfurcht hat der aufmerkende Gehilfe, der gerüstete Kämpfer. Sie offenbart sich im Stehen. Wir stehen in der heiligen Messe auf, wenn die Frohe Botschaft ergeht, beim Evangelium. Es stehen die Taufpaten, wenn sie an Stelle des Kindes das Gelöbnis der Glaubenstreue ablegen. Es stehen die Kinder, wenn sie bei der ersten heiligen Kommunion dieses Taufgelübde erneuern. Es stehen die Verlobten, wenn sie sich vor dem Altar durch das Wort der Treue zur Ehe verbinden. Und so noch bei manchen anderen Handlungen. Auch dem Einzelnen mag es zuweilen ein starker Ausdruck seines Inneren sein, wenn er stehend betet. Die ersten Christen haben es gern getan. Wir kennen das Bild der Orante aus den Katakomben; der aufgerichteten Gestalt mit dem edel fließenden Gewand und den ausgebreiteten Armen. Sie steht frei, in klarer Zucht; das Wort hörend und zu freudigem Tun bereit. Zuweilen kann man nicht recht knien; man fühlt sich dabei beengt. Da tut das Stehen gut; es macht frei. Aber das richtige Stehen! Auf beiden Füßen, ohne sich aufzustützen. Mit geraden Knien, aufrecht | ||
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