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Bildung ist Formung des Menschen; aus Freiheit und zur Freiheit. Formung zu dem, was er - nicht sein muß, wie die Pflanze und das Tier; das wäre der Vollzug eines Naturgesetzes; sondern zu dem, was er sein soll, das heißt was ihm als Freiheitsinhalt aufgegeben ist. Und ebendarum kann dieser Inhalt nur verwirklicht werden - nicht in einem naturnotwendigen Vollzug, wie bei Pflanze und Tier, sondern in stets erneuerten, freien Handlungen, der Wahl und des Wesensausdruckes; in stets erneuerten Überwindungen. So ist Freiheit Voraussetzung, Atmosphäre und Ziel der pädagogischen Welt. Auf der andern Seite wollen wir nicht vergessen, daß ebenso tief das pädagogische Tun in das Unabänderliche gegründet ist; in Faktum und Gesetz. Daraus erhebt sich dann freilich die Frage, wie jene Freiheit und diese Unabänderlichkeit zueinander stehen. Darin liegt eins der tiefsten Probleme der Weltdeutung. | ||
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