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So hätte ich gern beigesteuert: die religiöse Geisteshaltung der Liturgie. Karl: Geist und Sinn des kanonischen Rechts.*544 Eckert wollten wir angehen um eine Arbeit über die Bedeutung des religiösen Dramas, bes. des Mysterienspiels für die Volksreligiosität.*545 Auch einzelne Werke oder Meister sollen behandelt werden. Z.B. könnte unser lieber Josef einmal sich über Fugel und Volksmäßige Kunst aussprechen*546; wie das Volk das Bild will und empfindet; was es darin sucht, was es ihm bedeutet, - was alles sich an Fugel vortrefflich zeigen läßt (freilich bis zu einer gewissen Grenze. Die tiefsten Bedürfnisse muß es in der Welt Caspars befriedigen.) Was meinst Du zu diesen kühnen Plänen? Die Broschürenform hat einen großen Vorteil vor der Zeitschrift: beweglicher, billiger, ohne Zwang, und zugleich bleibender; auch jede Arbeit mehr in sich geschlossen. - Der gute Professor Weber*547, - Du erinnerst Dich doch noch seiner? mit den hellen, gescheiten Äuglein und der energischen Stirn? - muß jetzt auch einrücken. - Das Buch über »Kathol. u. Weltkrieg«*548 habe ich noch nicht gelesen, und weiß wirklich nicht, ob ich in nächster Zeit drankomme. Möchte deshalb auch gar nichts versprechen. - Letzthin kam mir eine Formel für die Lehre vom geistlichen Leben, die mich ganz elektrisiert hat: »Wie hat sich Jesus den Menschen gedacht«? 6/8/16. Herzlichste Grüße! Unbekannterweise einen schönen Empfehl an Dmn Parochum*549. Deine Briefe habe ich bekommen. Heu mihi! Also gibt es Kimmerische Finsternis*550 auch im hellen Allgäulicht! Dein Romano. 544 Ein solcher Aufsatz ist nicht erschienen; am nächsten kommt dem Thema der Aufsatz: Karl Neundörfer, Die Kirche als Rechtsgemeinschaft, in: Die Tat 14, 1 (1922/23, 38-44; und: Das Problem des Kirchenrechts, in: Die Schildgenossen 5, 1 /1924/25/, 32-34. 545 Vielleicht handelt es sich um Alois Eckert (1890, Hochheim/Main, bis 1969, Frankfurt); er studierte kath. Theologie in Fulda, Freiburg/Br. und Limburg. Nach der Priesterweihe 1913 wirkte er als Kaplan 1914-18 in Höchst am Main. 546 Weiger veröffentlichte einen Aufsatz über Gebhard Fugel in: Köln.Volkszeitung; Weiteres noch nicht ermittelt. 547 Nicht ermittelt. 548 Georg Pfeilschifter (Hg.), Deutsche Kultur, Katholizismus und Weltkrieg. Eine Abwehr des Buches La Guerre Allemande et le Catholicisme, Freiburg: Herder 1916; frz. publiziert: Amsterdam/Rotterdam 1916. Führende Katholiken Frankreichs hatten 1915 die gleichnamige Kampfschrift mit einem scharfen Angriff auf die deutschen Katholiken herausgebracht. 549 Dominum Parochum: an den Herrn Pfarrer. Heu mihi: Weh mir! 550 Eine gebräuchliche Metapher nach dem früher in Südrußland ansässigen Stamm der Kimmerier, im Sinn von »undurchdingliche Finsternis«. | ||
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