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vertraut. Wohl übersteigt es unsere Kräfte, wohl ist das Forschen ein Hinausdringen ins Endlose, der Weg geht aber immer durch Vertrautes. Und der Trieb, zu forschen, der Wille, zu erkennen, die Begeisterung der Wahrheit kommt im letzten aus jener Geistesmacht, von der die Genesis sagt, daß sie "über der Urflut schwebte", bereit, das erste von Gott selbst geschaffene Chaos zur Fülle der Dinge und Geschehnisse zu ordnen, "Welt" hervorzubringen. V. Die Haltung unserer Zeit ist merkwürdig zwiespältig. Überheblich ohne Maß - und wieder unsicher und verzweifelt. Beides aber ist Schwäche. Daß es so ist, zeigt sich an der Gewalt, die überall geübt wird. Gewalt ist zutiefst Ohnmacht, Ratlosigkeit, Verzweiflung. Wenn der Mensch nicht mehr aus und ein weiß, übt er Gewalt: an den Dingen, indem er sie mißbraucht; an den Problemen, indem er, statt Lösungen zu suchen, Parolen aufstellt; an den Menschen, indem er sie zwingt, statt sie zu überzeugen. Im letzten gibt es nur eine Quelle wirklicher Kraft, das ist die Wahrheit - jene Wahrheit, die der Mensch nicht selbst schafft, sondern in Ehrfurcht aus Gottes Schöpfung empfängt. | ||
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