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nicht erlaubt, den Posten zu verlassen; ein Anstand, der weiß, das gehört sich nicht – dünne Fäden, karge Kräfte, die man, so scheint es, nicht allzu genau prüfen darf. In Wahrheit sind es die innersten Stränge dessen, wodurch das Sein sich im Sein behauptet, der Geduld; und sie werden stärker als alles, was lastet und nagt und zerstört, wenn sie in ihrem wahren Wesen erkannt werden: als das menschliche Abbild der unendlich-allmächtigen Macht, welche das Endliche erhält, der Geduld Gottes. Das ist das Letzte und Innerste: das Einvernehmen des Geschöpfes mit dem Schöpfer in der Geduld mit dem endlichen Dasein. Geheimnisvolles Bündnis! Karge, harte Kraft, auf der doch alles ruht! Nichts Reiches, Blühendes, Schaffendes, Kühnes, das nicht von ihr getragen würde. Zuweilen erscheint das Große in den einfachen Dingen klarer als in den reifen und hochentfalteten. Mir ist, als sei hier das Letzte, Ärmste, aus dem doch alles lebt. Wer seiner inne und mächtig wird, ist geborgen. Er kann nichts mehr verlieren, denn er hat alles schon verloren gegeben. Dieses liegt tiefer als alles sonst. Es ist die Mitte. | ||
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