Romano Guardini Online Konkordanz
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Anlage: maschinenschriftlich; nur unten das Datum handschriftlich
Giacomo Leopardi.
AN IHN SELBST.
Nun wirst Du ruhen für immer,
Du müdes Herz. Es starb der letzte Trug,
in dem ich unsterblich mich wähnt'. Er starb. Nun fühl ich,
in uns ist von teuren Trügen
nicht nur die Hoffnung, selbst noch der Wunsch erloschen.
Ruhe für immer. Viel
hast du geschlagen. Es ist aber kein Ding, das wert
Deines Pulsens wäre, noch ist der Seufzer würdig
die Erde. Bitter und leer
ist das Leben, nichts anderes je, und Schlamm die Welt.
Stille sei nun. Verzweifle
zum letzten Male. Unsrem Geschlechte schenkte
nichts das Geschick, als das Sterben. Verachte nun
Dich, die Natur, die häßliche
Nacht, die, verborgen, zu Aller Unheil herrscht
und des Alls unendliche Nichtigkeit.
(Übersetzt 1939)


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