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zu sprechen haben. Allein, alles das liegt anderswo. Es betrifft nicht den Glauben. Nun könnte man sagen: Gut, so war denn Jesus kein Glaubender. Er war ein Erleuchteter. Er war nicht Jener, an welchen durch den Glaubensboten Wort Gottes ergeht und der es im Glauben aufnimmt; sondern Der, der Wort Gottes bringt. Er war selbst der Glaubensbote, der Gesendete. Ihm aber war es durch innere Offenbarung gegeben. So müssen wir uns nach den Persönlichkeiten umsehen, von denen wir sicher wissen, daß sie das Wort durch Offenbarung empfangen haben, daß sie Gesendete waren: den Propheten. Wie steht es mit ihnen? Immer kommt im Leben des Propheten der Augenblick, da Gott seine Hand auf ihn legt. Vorher war er Glaubender wie alle. Dann geschieht der Griff Gottes, und er wird Werkzeug. Sein ganzes Prophetenleben aber vollzieht sich in Spannung zwischen seiner menschlich-irdischen Wirklichkeit und diesem Gottesgriff. Was er da zu leisten hat, ist nicht Glaube, aber es ist wohl noch schwerer als Glaube. Der Kampf ist noch härter; die Krisen sind noch tiefer und erschütternder; die immer neu geforderte Überwindung noch schwerer. Wir brauchen nur in den Büchern der Könige das Leben eines Elias zu verfolgen oder aufmerksam das Buch eines Jesaias zu lesen, um das zu spüren. Wenn wir von da her zu Christus kommen und fragen: War Er Prophet? - so müssen wir wiederum sagen: Nein. Nicht finden wir das Ereignis des Gottesgriffes, der ersten Besitzergreifung, Erleuchtung, Sendung ... Man hat es in der Taufe am Jordan sehen wollen, doch das trifft nicht zu. Die Taufe am Jordan enthüllt seine Sendung, aber begründet sie nicht. Und wir finden in seinem Leben nicht den Kampf zwischen seiner menschlichen und prophetischen Mitte. Das heilige Wort auf Gethsemane: "Nicht mein, sondern Dein Wille geschehe ..." bedeutet etwas ganz anderes. Nicht finden wir die Zeiten der Ermattung und des Erstarkens; des Widerstandes und der Ergebung. Nichts von alledem. Jesus ist kein Prophet.
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