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sind klar ... Dann ist aber noch etwas anderes. Meine Freunde, zwischen dem, was ich da eben mit schwachen Worten zu zeichnen versuchte, und uns, die wir sind, wie wir sind, steht das Kreuz mit seiner Unerbittlichkeit; der Tod des Erlösers. Das neue Leben, von dem gesprochen worden ist, hat mit dem Enthusiasmus der antiken Mysterien nicht das geringste zu tun. Es kommt nicht aus den Tiefen der Natur, noch aus den Rhythmen von Geburt und Tod, noch aus den trüben Ekstasen des Eros, sondern aus dem Tod des Sohnes Gottes. Den muß, wer die Erlösung will, in irgendeiner Weise mitvollziehen. Paulus sagt das in bedrängender Schärfe. Wohl sollen wir an der Herrlichkeit von Christi Auferstehung und Seiner Heimkehr in den Himmel teilhaben; aber vorher an Seinem harten Sterben und an Seinem Grab. Im Römerbrief stehen die schweren Sätze: »Oder wisset ihr nicht, daß wir alle, soviel wir auf Christus getauft sind, getauft sind auf Seinen Tod? So sind wir also mit Ihm begraben, durch die Taufe auf den Tod, damit, wie Christus auferweckt worden von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in der Neuheit des Lebens wandeln sollen. Wenn wir so in Seines Todes Bild hineingewachsen sind, so wird das auch mit Seiner Auferstehung geschehen, erkennend, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt ward, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, auf daß wir nicht mehr Knechte der Sünde seien« (Röm 6,3-6). Und wie geschieht das? Durch die tägliche Überwindung unserer selbst; das Maßhalten im Trieb; das Tragen der Lebensnot; die tägliche Arbeitslast. Wenn Sie je damit Ernst gemacht haben, wissen Sie, wie schwer das ist, und wie das wirklich, nach dem Wort der geistlichen Meister, ans »wehtuende Untergehen« führt. Das ist gesagt; und dann erst heißt es: »Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, daß wir auch mit Ihm leben werden« (Röm 6,8). Das ist der große Zusammenhang, von dem, wenn wir genau hinhören, das Fronleichnamsfest redet: die Freude der erlösten Kreatur, welche die Fülle des Lebens ahnt, die ihr in Christus zuteil werden soll. | ||
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