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wir uns davor, Gott, dem Herrn, vorschreiben zu wollen, wie Er zu sein habe, oder was Er tun könne. Der Gott, den wir uns nach irgendwelchen Maßstäben angeblich richtiger Göttlichkeit denken, ist Menschengebild. Der wirkliche Gott ist so, wie Er sich selbst kund tut. Und Er tut sich kund als Den, der solche Dinge denkt und solche Dinge tut, wie wir sie betrachtet haben. Seine souveräne Freiheit hat sich auch in die Kirche gebunden. Und wir mögen uns in acht nehmen, daß sich in unser Denken über diese Kirche keine Unwahrhaftigkeit einschleiche. Daß wir nicht sagen: Gott muß frei sein - und damit meinen: Ich will Herr meiner selbst bleiben. Denn die mein christliches Dasein begründende Tatsache, daß Gott sich bindet, bedeutet auch, daß ich selbst gebunden bin. Wenn Gott will, daß ich sei, bindet Er sich selbst in die Liebe, mich immer auf Ihn bezogen zu halten ( ebendamit wäre es aber Frevel, wenn ich erklärte, ich wolle nicht sein; vielmehr soll ich den Gehorsam des Seins leisten und ihn im Gehorsam des Tuns auswirken. Wenn Gott will, daß Kirche sei, im klaren Sinn geschichtlicher Eindeutigkeit, bindet Er sich selbst in die Liebe, seine Gnade durch sie zu verwirklichen - ebendamit bin ich aber gebunden, sie als das anzunehmen, als was Er sie gewollt hat. | ||
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