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unter Verzicht auf alles System. So geht die Arbeit immer weiter. Manchmal denke ich, es müßte schön sein zu sagen: jetzt ist es genug. Aber das muß wahrscheinlich ein Anderer sagen, auf seine Weise. Mutter ist nun neunzig Jahre alt. Es geht ihr ja nicht sehr gut - aber am Alter gemessen zum Bewundern. Ich hoffe, Du bist gut beisammen. Solltest wieder einmal nach München kommen, damit man merkt, daß man über Mensch und Welt einig ist! Herzliche Grüße, lieber Josef! Romano. 200. Brief vom 23.12.1952, München. München 23.12.52 Lieber Josef, die Dinge sind falsch eingerichtet, daß Du ein paar Bahnstunden weg bist, und ich bin hier, während doch das einzig richtige wäre, wir wohnten so, daß man hinüberlaufen könnte ? Also nach diesen ziemlich wirkungslosen Protest gegen die irdische Ordnung der Dinge, an welcher auch die höchsten politischen Herren nichts ändern werden, wünsche ich Dir die Weihnachtstage ganz voll von Frieden und von dem Eigentlichen, über das wir ja theologisch einig sind. Hoffentlich sind meine drei Paketchen gut angekommen und haben Dir, verschiedenen Wesens, aber gleicher Intention, Vergnügen gemacht.*1164 Hier ist der Durcheinander, der sich gehört, wenn a) Weihnachten vor der Tür steht, b) eine neue Wohnung bedacht sein will, c) ein Neffe und eine Nichte da sind*1165 d) und zwischendurch die Philosophie rumort, noch dazu mit der Theologie zusammen, was sie besonders virulent macht. Außerdem ist das Leben sehr kompliziert, sehr. - 1164 In der Bibliothek Mooshasuen befindet sich das Widmungsexemplar: Karl Alexander von Müller, Aus Gärten der Vergangenheit. Erinnerungen 1882-1914, Stuttgart (Kilpper) 1951, mit hs. Widmung: Mit vielen und herzlichen Weihnachtswünschen 1952 Romano. 1165 Giuliano und Romana Guardini, die Kinder von Aleardo Guardini. | ||
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