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wenn das Urteil der zuständigen Fachleute es für »nötig« erachtete. Er könnte mit der gleichen Sachlichkeit zum Ergebnis kommen, die Gesundheit Aller verlange die Feststellung, welche Personen zur Zeugung ungeeignet seien und daher sterilisiert; welche Kranken die Gesellschaft zu sehr belasten und daher in schonender Form beseitigt werden müßten -und so immer weiter auf dem furchtbaren Wege, welcher der Weg der Menschheit zu werden droht. Warum auch nicht, wenn so durchaus »humane« Gründe dafür sprechen? Wenn die ausgeglichene Emotionalität für alles »Vernünftige« so empfänglich ist, hingegen so unempfänglich für jene Warnungen, die aus der Lebenstiefe kommen, und nur vom Erschütterbaren empfunden werden? So unempfänglich für die Deutung des Lebens, wie Christus sie gibt? Mit anderen Worten: Diese »Humanität« wäre, wie alle nicht vom Absoluten her bestimmten Haltungen, ambivalent, sie könnte sich ebenso negativ wie positiv auswirken. Auf jeden Fall dürfte klar sein, daß eine solche Haltung nicht das wäre, was das echte menschliche Verhältnis zwischen dem Not-Leidenden und dem Hilfe-Leistenden meint. Der Leser, der in die Diskussion dieser Frage eintritt, wird daher gut tun, auch die angedeuteten Möglichkeiten im Auge zu behalten und bei dem so vielfältigen Gebrauch der Worte »Not« und »Hilfe« deren eigentlichen Sinn nicht zu vergessen. | ||
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