Treffernummer:

<	Seite 197	>
sich aufdrängendes Gewicht hat. Sie stört keinen Augenblick mit einer empirischen Menschenwirklichkeit das "Spiel". Sie sagt uns von vornherein: "Ich für mich bin nichts. Bin nicht einmal ein Herr oder eine Frau Soundso. Ich bin nur dafür da, daß Du Dich ganz hinein gebest in jenes unwirkliche, gespielte Reich, darin sich das Eigentliche erhebt, das Kunstwerk!" Und nun hat unsere Phantasie, haben unsere schaffenden Kräfte freie Bahn. Wir sahen: Gute Puppen, gut geführt und ein Stück, das ihnen auf den Leib geschrieben ist, sind ein nicht höheres, aber auf ihrer niederen Stufe vollkommeneres Kunstwerk als fast jede Tragödie des Theaters. Ein reineres, und in seiner Reinheit stärkeres Kunstwerk. Und daher die lautere, durch keinen Mißton getrübte Freude, die sie uns geben. Ich erinnere mich noch, mit welcher Fröhlichkeit das Gespräch uns erfüllte. Es war die Freude, die aus einer ganz eindeutigen, starken, klaren, ja, ich kann nur sagen: vollendeten Sache über uns kommt.
<	Seite 197	>