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Immer aufs Neue muß der Glaubende das Geheimnis gegen die Kräfte des Ärgernisses aufrichten – auch und gerade gegen die Stimme, die sagt, es sei Torheit, ja im Grunde Lästerung, den Einzig-Seienden in etwas Derartiges hereinzuziehen. So wird christliches Bewußtsein bedeuten, im Innersten, in der Mitte des Denkens und Motivierens und überhaupt des Existierens: dieser Gedanke – nein, diese Wirklichkeit ist und wirkt. Das ist dann Glaube und Vertrauen und Liebe und Tun, alles in einem. Dabei freilich nicht zu vergessen, daß die in Christi Leben grundgelegte Form von alledem das Kreuz ist. München, 11.10.59 Die Zeitschrift »Antaios«, charakterisiert als »Zeitschrift für eine freie Welt«, herausgegeben von Mircea Eliade und Ernst Jünger. Das erste Heft spricht über mythenwissenschaftliche Themen. Rudolf Pannwitz redet in dunklen Worten über die ewige Wiederkehr als letztes Wort zur Überwindung der Eingegrenztheit des Individuums, und Georg Friedrich Jünger deutet durch merkwürdige Interpretation der Antaiosmythe die Absicht der Zeitschrift. Ob irgendeiner der zweifellos hochintelligenten Herausgeber und Mitarbeiter sich davon etwas in irgendeinem darlegbaren Sinn Ernsthaftes für den Menschen unserer Zeit verspricht? Welchen Überdruß man an all der Schreiberei bekommt! München, 21.10.59 Die tiefste Definition des Menschen – sagen wir besser, die reichste – ist die, daß er in keiner Umwelt aufgeht, er allein unter allen Lebewesen, sondern vom Wesen her zur Welt als Ganzem in Beziehung steht. Von dorther überschreitet er – oder kann es – beständig jede Umwelt-Grenze. | ||
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