Romano Guardini Online Konkordanz
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185.
Brief vom 12.03.1951, München.
München 12.3.1951
Lieber Josef,
ich werde am Donnerstag oder Freitag dieser Woche abreisen; so möchte ich Dir schon jetzt sehr herzliche Wünsche zum St. Josefstag senden.
Es ist sehr schade, daß wir uns hier nicht sehen können, wenn Du herkommst. Aber unsere Ferien sind unsinnigerweise um 14 Tage gekürzt worden; dadurch drängt sich alles sehr zusammen.
Stadtpfarrer Forsthuber*1117 hat sich sehr gefreut, daß Du die beiden Vorträge*1118 übernommen hast - es sind doch zwei, nicht? Du wirst eine schöne Zuhörerschaft haben.
Ich bin mit meiner Gesundheit nicht sehr gut dran. Das Asthma hat sich verschlimmert und plagt mich besonders des Nachts, so daß der ohnehin schlechte Schlaf noch schlechter wird. Dadurch kommt man herunter. Wenn es doch in den nächsten Wochen wärmer und trockener würde. Aber man muß nehmen, was kommt.
Nun grüße ich Dich sehr herzlich und wünsche Dir schon jetzt gaudium paschale*1119. Bleib gesund, lieber Josef, und laß Dir schöne Dinge einfallen, loquendo et scribendo*1120.
Dein Romano.
Forsthuber hat sehr eindrucksvolle Plakate machen lassen für die Karwoche. Darauf steht stattlich Dein Name, an den Litfaßsäulen - und ich freue mich sehr darüber. Professoren haben immer recht, von ­Amts­wegen. Ich habs auch gehabt!


1117 Pfarrer der Universitätskirche St. Ludwig in München, wo Guardini über viele Jahre sonntags in der Elf-Uhr-Messe predigte; Forsthuber war auch beim Sterben Guardinis am 1. Oktober 1968 zugegen. Seit Juli 1991 ist Guardini in der rechten Seitenkapelle von St. Ludwig beigesetzt.
1118 Weiger hielt in der Karwoche 1951 Vorträge in München.
1119 Die österliche Freude.
1120 Sprechend und schreibend.

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