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herrlichen Pinien. Rechts drüben blickte der Palatin, links der Monte Testaccio her. Vor uns standen zwei schräg gegeneinander gerichtete, durch ein Mittelglied verbundene Kapellen. Die eine ist der heiligen Silvia geweiht, Gregors Mutter, die drüben in Santa Saba wohnte; die andere das triclinium pauperum, mit einer edlen Statue des königlichen Heiligen, und einem großen, marmornen Tisch, an dem er die Armen zu speisen pflegte. Darauf sind die Worte eingemeißelt: Bis senos hic Gregor pascebat egentes Angelus et decimus tertius accubuit. *1 Santa Saba, nicht weit davon, in einem stillen, schon ein wenig verwilderten Garten, an dem noch die Hand der einst verbannten Mönche fühlbar ist, und mit einer schönen loggia in der Stirnwand der Kirche. Eine innige, kleine Basilika. Unter dem Hauptaltar die Gruft, von einer Schlichtheit, die ans Herz geht. Über dem Grabe die Platte des Altares. An diesen Ort hatte sich die Mutter Gregors zurückgezogen und besuchte von hier aus ihren großen Sohn. Und wie traulich der kleine Kreuzgang der Kirche der Santi quattro coronati, von Paaren winziger Säulchen getragen; in der Mitte der Brunnen, mit der tiefen Stille seines Plätscherns. Wie webt es in diesen alten Kirchen christlicher Frühzeit! Eine Schlichtheit gläubigen Daseins, in welcher noch die edle Form des Altertums nachwirkt; innig, still und menschlich. Das Heilige ist hier nah. So wie es nahe ist in Monreale, und fern in den meisten der prunkenden Kirchen, wie sie überall stehen. Hier ist Heimat und Sehnsucht zugleich. *1 Zweimal sechs der Bedürftigen speiste Gregor allhier. Als der Dreizehnte saß still ein Engel dabei. | ||
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