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zurückgeben, dem sie gehört. Er muß anbeten lernen; anbeten aus dem Tiefsten des Herzens. Der Lebendige Gott ist nicht in harmlos-friedlicher Weise da. Wir haben ihn immer nur als Frucht eines Sieges über die Mächte und Göttlichkeiten der Welt. So viel hat der Glaube an ihn Raum in uns, als wir den geheimen, verführerischen, gewalttätigen Anspruch des Lebens, selbst unser Gott zu sein, erkennen und enthüllen. So viel erkennen wir den Lebendigen Gott, als wir das Gebot verstehen: »Ich bin der Herr, Dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!« Jedem von uns nahen »Götter« und verheißen geheimnisvolle, süße, große Dinge. Dafür aber fordern sie Anbetung. Folgen wir ihnen, dann stirbt unser Glaube. Nur so viel vermögen wir an den Lebendigen Gott zu glauben, als wir sie erkennen und ihnen widersagen. Damit widersagen wir keinem Ding, das wirklich gut ist. Die Welt bleibt groß; die Natur mächtig; das Leben ernst und herrlich. Die Erde ist nach wie vor die Wurzel unseres Daseins; das Volk Gegenstand unserer Liebe und Treue und jedes Opfers wert. Aber alles kommt in die Wahrheit, indem über ihm die Wahrheit aller Wahrheiten erscheint, nämlich der Lebendige Gott. Unser Ja zu ihm ist der Glaube. | ||
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