Romano Guardini Online Konkordanz
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damit der Seelenstrom frei fluten, und die Seele voll empfangen könne, wonach sie dürstet ... Und es kann sein, daß Einer sich selbst mit allem, was er ist und hat, zusammenfaßt, um sich in lauterer Hingabe Gott darzubringen, wissend, daß es zu einem Opfer geht. Dann verschränkt er wohl Hände und Arme auf der Brust im Zeichen des Kreuzes.
Schön und groß ist die Sprache der Hand. Von ihr sagt die Kirche, Gott habe sie uns gegeben, daß wir „die Seele darin tragen“. So nimm diese heilige Sprache ernst. Gott hört auf sie. Sie redet vom Innern der Seele. Sie kann auch von Herzensträgheit, Zerstreutheit und anderem Unguten reden. Halte die Hände recht und sorge, daß dein Inneres mit diesem Äußeren in Wahrhaftigkeit übereinstimme!
Es war eine zarte Sache, von der wir da gesprochen haben. Man sagt dergleichen eigentlich nicht gern; etwas regt sich dagegen. Um so sorgsamer wollen wir damit umgehen. Es darf kein eitles, geziertes Spiel daraus werden, sondern eine Sprache, durch die der Leib in lauterer Wahrhaftigkeit Gott sagt, was die Seele meint.


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