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wenn möglich beseitigen. Er will machen, daß frohe, gesunde, an Leib und Seele wohlgeratene Menschen auf der Erde leben. Wir brauchen uns das nur klar zu machen, um zu sehen, daß Jesus solches nicht will. Es widerspricht Ihm nicht; aber Er selbst denkt nicht an Derartiges. Dazu sieht Er das Leid zu tief. Es sitzt Ihm viel zu tief in den letzten Wurzeln des Daseins; eins mit Sünde und Gottesfremdheit. Es ist Ihm viel zu sehr die offene Stelle nach Gott hin; wenigstens das, was offen sein kann; Folge der Schuld, aber zugleich der Weg der Läuterung und Rückkehr. Viel näher kommen wir dem, wie es wirklich steht, wenn wir sagen: Christus hat das Leiden der Menschen an Sich herangelassen. Er ist ihm nicht ausgewichen, wie der Mensch immer wieder tut. Er hat es nicht übersehen. Er hat sich nicht davor geschützt. Er hat es an Sich herankommen lassen; es in sein Herz aufgenommen. Im Leiden hat Er die Menschen so aufgenommen, wie sie sind; in ihrem eigentlichen Zustand. Er hat sich hineingestellt in die Bedrängnis der Menschen, in ihre Schuld und ihre Not. Das ist etwas ganz Großes. Eine Liebe von tiefstem Ernst. Ohne alle Illusion, aber gerade darin von gewaltiger Kraft; weil es ein "Tun der Wahrheit in der Liebe" ist, lösend, aus den Angeln hebend ... Aber noch einmal müssen wir unterscheiden: Er hat das getan, nicht wie Einer, der das Verhängnis des allgemeinen Daseins mitträgt, als dunkle Tragik, sondern um es von Gott her zu erfassen. Hier liegt das Eigentliche. Jesu Heilen ist ein Tun von Gott her. Es ist eine Offenbarung Gottes, und ein Hinführen zu Gott. Immer steht bei Ihm das Heilen im Zusammenhang mit dem Glauben. In Nazareth kann Er keine Wunder tun, weil sie nicht glauben ... Seine Jünger können den kranken Knaben nicht gesund machen, weil sie kleingläubig sind ... Wie der Gichtgelähmte herangetragen wird, scheint es im ersten Augenblick, als ob Jesus die Krankheit des Leidenden gar nicht sehe. Er sieht seinen Glauben und verheißt ihm die Vergebung ... Den Vater des Knaben fragt er: "Glaubst du, daß Ich dir das tun kann?" ... | ||
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