Romano Guardini Online Konkordanz
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der Güte, kein unmittelbar verständliches Gefühl des Menschenherzens oder was immer. Das Wort "Liebe" ist hier überhaupt kein Begriff, sondern ein Name; ein Name für etwas, das es nur einmal gibt, und zwar für die Gesinnung Gottes. Um sie zu erfassen, kann man nicht von vorgegebenen Maßstäben ausgehen, sondern muß sich in jene Geschehnisse stellen, in denen sich die Offenbarung vollzieht, und sie mit den Worten denken, welche diese selbst gibt. Dann beginnt die metánoia, die Wendung des Geistes. Alles ändert sich, alles wird richtig, und es erschließen sich Gedanken von einer Größe und Innigkeit zugleich, die, wie Paulus sagt, "Jeden Sinn übersteigen".
Das ist es, was die Weihnachtsbotschaft uns kundtut, wenn wir der Scheindinge müde werden und das Eigentliche hören wollen.



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