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Du bist auch einer von denen, die viel Macht über den Menschen gewinnen können, zum Guten oder zum Bösen, je nachdem, was sie selber sind, und für wen sie arbeiten: für sich, oder für Gott und die Anderen. Die größte Macht aber haben sie dann, wenn sie sich die Güte und Milde, auch die äußere, errungen, und wenn sie den Weg zu den anderen gefunden haben - auch zu denen, die nicht zu ihnen kommen - durch Suchen und rechtes Verstehen. Nicht wahr, Du nimmst mir nicht übel, was ich geschrieben habe? Es ist mein Wunsch für diese Deine Festtage darin. - Ich habe selbst lebhaft den Wunsch, Dich zu sprechen und nach Beuron zu kommen.*96 Vorläufig weiß ich aber noch gar nicht, wie es gehen soll. Wie lang hast Du Urlaub? Meine Anstellung hier ist ganz provisorisch, ich muß erst abwarten, wie sie sich weiter gestaltet. 11-15 Sept. sind Exerzitien in Beuron. Karl will dazu hingehen. Vielleicht paßts auch mir. Ist das für Dich zu spät? Nun noch herzliche Grüße. Ich lege Dir noch einen Bildgruß bei.*97 Allerdings ist er heidnisch, aber ich weiß, daß das Dich nicht stört, und zudem ist das Köpfchen gar zu köstlich. Dein Romano. Darmstadt. 13. VII. 1911. 96 Beuron war der große geistliche Ort für den Freundeskreis: Das Gästebuch der Erzabtei weist vom 9.-13. April 1910 den Eintrag von Guardini, Neundörfer und Weiger auf - ein gemeinsamer Aufenthalt vor der Priesterweihe. 97 Nicht erhalten. | ||
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