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Mit deren Worten bekennt Augustinus auch jene Sünden, die er offenkundig begangen hat. Er tut es „wider sich selbst“, wider die eigene Selbstbehauptung auf Gottes Seite tretend. So klingt das Ganze in den Gedanken des Gerichtes aus. Augustinus verzichtet darauf, mit Gott „im Gericht zu rechten“, denn Er ist die Wahrheit, und sein Gericht hat recht. Er will nicht dem Trug der Selbstbehauptung verfallen, die sich wider diese Wahrheit stellt. Er kann nichts tun, als alles ihr zu übergeben – zugleich aber daran zu appellieren, daß das Gericht nicht nur ein Akt der Wahrheit und Gerechtigkeit, sondern auch ein solcher der Liebe, nämlich die letzte Vollendung der Erlösung ist. Damit wird schließlich das ganze Dasein mit seinen undurchdringbaren Rätseln, mit seinen Widersprüchen und seiner Ausweglosigkeit in das Geheimnis der Liebe Gottes gegeben – nicht ohne zu betonen, daß diese Liebe „Wahrheit“ ist; eine Wahrheit freilich, die der bloße Verstand nicht erreicht. | ||
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